Butts Um- und Einbauten

…samt vielen Verbesserungen…

Zwar war Butt schon sehr gut ausgerüstet, als wir ihn übernahmen, aber manche Dinge mussten oder sollten dann doch noch verbessert oder ergänzt werden. Das begann mit der Situation, dass wir ständig den Mast legen und stellen müssen, weil wir hinter Brücken und einer Schleuse liegen. Das war auch bei den Vorgängerbooten so und mittels einer ausgefuchsten Jüt-Konstruktion war es auch immer gelungen. Nun war der Butt (II) dran!

Der neue Jütbaum

Aber der Schlosser meines Vertrauens aus Ritterhude bekam auch das nach meinen Vorgaben mit einer V-förmigen gebogenen Jütgabel aus starkem Niro-Rohr gut in den Griff. Mast legen oder stellen ist nun kein Problem mehr. Es wird weiter erleichtert durch Schwanenhälse an den vorderen Unterwanten und einer verlegten und erhöhten Maststütze am Heck, die zudem Rollen bekam, um den Mast leichter schieben zu können (wenn er mal nach vorne muss für längere Kanalfahrten oder Winterlager). Ein Zeit lang habe ich sogar überlegt, eine Elektrowinde mit dem Stellen des Mastes zu beauftragen. Aber ich glaube, das wäre des Guten dann doch zu viel…. perfekt muss es nicht sein. Ein großer Mehraufwand mit überschaubarem Erleichterungspotential.

Aber eine Solarzelle mit besonderer Regelung kam aufs Dach, damit wir vom Strom her möglichst autonom sind und nicht immer gleich nach Hafenstrom lungern müssen (den wir ja auch schnell anschließen können). Ein spannungsgesteuertes, automatisches Trennrelais schaltet nun die beiden Batterien, trennt, wenn nötig, und schaltet auch wieder zusammen. Pfiffige Sache. Nach einem Versuch mit AIS-Empfänger kam dann ein AIS-Transponder an Bord (AIS= Automatic Indentification System). Bei Dunkelheit und im Nebel sehe ich jetzt Schiffe im Umfeld und sie sehen mich. Eine Art Radar, aber über Seefunkfrequenzen. Eine tolle Sache. Man kann auch – besser als mit Radar – sogar um die Kurve schauen, ob das Wasser frei ist oder nicht.

Die Leuchtmittel von den Posilampen bis zur Kajütbeleuchtung wurde auf LED umgestellt. Spart gewaltig Strom. Elektronisch wurde weiter aufgerüstet mit einem NMEA2000-Netzwerk, das (bisher) AIS-Transponder, Echolot, elektronische Seekarte und Seefunkgerät miteinander verbindet.

Hilfreiches „MFD“

Alles auf einem Schirm. Früher „Plotter“ genannt, heute „MFD“ = Multi-Funktions-Display. Eine tolle Sache!

Tod der Dieselpest!

Dann musste ein neuer Wassertank eingebaut werden, der sich mit seinen 45 Litern schnell als zu klein erwies. In diesen Tagen wird er durch einen 100 Liter-Tank ersetzt (flexibel, aus Kunststofffolie).  Der Motor wurde – obwohl noch so jung – zusammen mit dem Tank gereinigt. Da war alter Dieselsprit tief unten drin, der längst die legendäre „Dieselpest“ entwickelt hatte, eine Art Schlamm und Dreck, der bei Seegang hochgewirbelt wurde und dann die Filter dichtsetzte. Tank ist sauber, Filter auch, Motor läuft!

Ach, und eine neue Persenning war auch nötig. Das war gleich die erste Anschaffung. Gibt es noch aus dem Lager, weil so viele LMs unterwegs sind! Und das ist viel preiswerter als eine Einzelanfertigung nach Muster.  Vieles fällt mir jetzt sicher auch nicht mehr ein; vielleicht noch der neue M-Anker, der sich viel besser an die Plattform vorne schmiegt und noch besser hält als der vorige Plattenanker.

Und natürlich habe ich als Funkamateur auch gleich eine Kurzwellenstation eingebaut. Hinten werkelt dazu ein automatischer Antennentuner, der das isolierte Achterstag auf die jeweilige Frequenz anpasst. Wenn man mal wegen der Tide ein paar Stunden irgendwo im Watt liegt, dann wird natürlich auch gefunkt – mit sehr guten Ergebnisse, weil die salzige Wattlandschaft natürlich eine perfekte „Erde“ ist – elektrisch gesehen.