
Moin zusammen und Entschuldigung, dass Ihr etwas länger auf den Blog warten musstet. Aber wir haben gute Ausreden, dass ich jetzt erst zum Schreiben komme. Doch dazu gleich mehr. Erst einmal das Grobe vorweg: Wir haben eine schöne Tour bei Sonnenschein und gutem Segelwind- aus Ost! – hinter uns! Um 0500h aufgestanden, um 0600h von einem total netten Schleuser durchgeschleust, waren wir schon kurz nach 0700h am Eingang des Mittelpriels. Zwischendurch ein paar Seehund und viel Sonnenschein! Heute war es dort extrem flach, weil Ostwind und Springtide sich überlagerten. Und so sind wir denn auch gleich nach Abbiegen erstmal auf Grund gelaufen. Da aber das erste Wasser schnell kam, konnten wir in dem dann zunächst tiefer laufenden Priel noch bis kurz vors Wattenhoch


vorankommen. Pause. Entspannen. Augen schonen oder Natur genießen. Dann geht es weiter, weil das Wasser gestiegen ist. Dieter startet als Erster mit seiner „Hanni“. Er hat den geringsten Tiefgang und kommt durch. Die Varianta von Jürgen und Birgit folgt umgehend und segelt mit rauschender Geschwindigkeit die auflaufende Tide aus. Läuft echt super, die Varianta! „Robbe“ und „Butt“ folgen mit etwas Abstand. Am Ende laufen wir alle recht zeitnah in den Yachthafen Fedderwardersiel ein. Anlegen gestaltet sich wegen des starken Windes auf den Steg etwas tricky, aber Bernd meistert die Situation sogar mit einem fliegenden Wechsel zwischen seinen zwei Steuerständen und Dank guter Bremser am Steg.
Schönes Wetter, tolle Tagestour, alle freuen sich.
Bis wir trockenfallen. Bisherher war hier ein Hort weichen Schlicks, in dem fast jedes Boot gerade trockenfiel. So habe ich es auch angekündigt – und wurde nun eines Schlechteren belehrt: hart wie Beton! Und wir liegen alles schief- und das gleich in zwei Ebenen. Ich rolle aus der Koje und wundere mich. Der Mittagsschlaf war schlagartig vorbei. Für Werner auch. Aber der rollte nur an die Bordwand, ich fiel aus der Koje. Nebenan saßen sie in fröhlicher Runde beim Bier – und merkten nichts. Bernd, dessen „Robbe“ am schiefsten lag, schlief in ihr behütet weiter den Schlaf des Gekrängten. Die Fender waren so platt wie Badesandalen, aber haben Schaden wirkungsvoll verhindert. Sie müssen einfach wieder aufgeblasen werden.
Wir haben Fallen zum Steg gespannt und uns wieder gerade gerichtet, wenigstens entlang der Längsachse. Ansonsten liegen wir noch ziemlich stark auf der Nase. Fürs Schlafen aber gut.
Danach Besprechung der heutigen Tour und dessen, was für morgen ansteht. Crewwechsel auf der „Robbe“ schon mal. Adriaan steigt in WHV aus und Klaus kommt ebendort an Bord. Da wird es ihn freuen, das wir heute schon mal bei der „Robbe“ die Rollfock zerlegt und gangbar gemacht haben. Also auch nutzbar. Das war bisher nicht der Fall. Sie drehte sich fest. Aber Holger wusste Abhilfe. Wirksame Abhilfe. Aber es bläst ganz schön und wird gen Abend sogar noch stärker. Es heult und juuult in den Wanten. Jetzt spricht keiner mehr davon, doch lieber nach Wangerooge zu segeln als nach Dangast. Dangast? Welcher Bootsfahrer war da schon auf eigenem Kiel? Kaum einer. Alle zieht es zu den Inseln und nicht zum Riesenpenis auf dem Strand vor dem Kurhaus und zur Wirkungsstätte meines Lieblingsmalers Franz Radziwill. Aber es ist schön dort. Jedenfalls in der Gegend von Hafen und Umgebung. Ich rede nicht vom Campingplatz. Und es ist ein interessanter Weg dorthin übers Watt. Aber davon werde ich morgen erzählen.
Jetzt suche ich noch ein paar Fotos raus und hole dann meinen warmen Troyer wieder raus, denn es wird wieder kalt. Letzte Nacht war es ziemlich frostig in der Koje. Werner hat das geahnt und deckt sich nicht nur mit Bettdecke zu (wie ich), sondern kriecht auch noch in seinen Schlafsack! Tagsüber aber war es knuffig warm.
Also, bleibt bei Laune und schaut gern morgen wieder rein. Da wird etwas drinstehen von Kaiserbalje, Jade, Tiefwasserhafen, Flüssiggas-Pier und dem schönen Anleger im Nassau-Hafen in WHV. Und übermorgen dann DANGAST….