09.08.22 Von Absersiel nach Fedderwardersiel?

Moin zusammen! Wir haben gut geschlafen, aufrecht und gerade lagen beide Boote im Schlick. Jetzt ist es viertel vor neun und wir brechen gleich auf zu einem Gang in den Ort, verbunden mit einem Frühstück beim Bäcker. So gegen 13.00h werden, eine Stunde nach HW ablegen und den Ochsenhals aufkreuzen bei vorhergesagten Bft 2-3. Dafür ideal. Da man beim Aufkreuzen Zeit verdödelt, fahren wir etwas früher raus, als wir sonst müssten. Sonst liegen wir zu lange vorm Wattenhoch bis NW kommt und dann noch mal, bis es wieder ausreichend Höhe hat. Jedenfalls werden wir Fettsiel erst erreichen, wenn das Licht des Tages langsam im Meer versinkt. Müsste aber gerade noch so klappen, dass es keine Dunkelfahrt auf den schwierigsten Seemeilen wird. Man wird sehen….

So, und jetzt laufen wir erst mal los, nach Rodenkirchen rein….

Stolze Eigner legen an

 

(Technische Bemerkungen: während Werner sofort ins WLAN gelangte ist es mir weder möglich gewesen, obwohl zuhause erfolgreich probiert, meine beiden Digitalkameras per WLAN an die jeweiligen Apps auf dem Handy zu binden. Damit kann ich dann die Fotos von den Apparaten ziehen und hier bearbeiten und posten. Na, wir ja heute viel Zeit für weitere Versuche…..)

 

 

 

Kaiserbalje

Teil 2 von heute, Dienstag:

Ein schöner Segeltörn – von Absersiel nach…..Bremerhaven?! Ja, geplant war Fedderwardersiel. Aber es war heute ein schönes Lehrstück darüber, wie Windprognosen und Wirklichkeit variieren können! Der Nordwind stand uns die ganze Zeit auf den Kopf, aber wir wollten bei Bft 2-3 heute wirklich mal segeln! Also eine Stunde nach HW in Absen raus – wobei es wirklich auf den letzten Drücker war, denn die „Robbe“ kam fast nicht mehr aus der Box! Aber ein kräftiger Diesel und sofortiges Nachschieben brachte dann auch den Erfolg.

Baumniederholer wird montiert

Die Segelei war wunderbar: zwei LMs hoch am Wind in der Kreuz, immer auf der Hut vor mannigfaltiger Schifffahrt und etlichen Fahrwassertonnen, die einen wie magnetisch anziehen! Durch den legendären „Ochsenhals“ vor Bremerhaven segelten wir rasant mit dauerhaft über 7 kn, in der Spitze 7,7 kn!  Ging ab wie Schmidts Katze! Und wir merkten schon, dass der Wind langsam aber stetig zulegte. Von 2 auf 3, von 3 auf 4 und als wir Bremerhaven erreichten und die Segel runterholten, waren es schon solide Bft 5 und wir kämpften gegen die kurze, steile Windsee, die der stramme Nordwind gegen das ablaufende Wasser drückte.

Für Fortgeschrittene lästig bis schwierig, für Anfänger absolut nicht geeignet! Deshalb drehten wir bei, kämpften uns eine halbe Meile zurück zum „Zoo am Meer“ und bekamen eine umgehende Schleusung in den Neuen Hafen. Da liegen wir jetzt in der Marina ImJaich, haben uns einen Milchkaffee und einen Chip für Strom an Bord gegönnt und genießen den Abend nach Erbseneintopf und viel Obst.

Für morgen wird’s allerdings schwierig. Wir sind in einer Zeitfalle. Weil NW sehr früh (vor Sonnenaufgang) und dann wieder sehr spät ist (dass man nicht mehr mit auflaufendem Wasser bei Tageslicht einen Hafen erreichen könnte), scheidet der Törn nach Fettsiel aus. Aber wird sind ja nicht auf bestimmte Häfen festgelegt, sondern wollen nur unterwegs sein. Ronald und Regine lernen täglich unendlich viel Neues in Sachen Boot und Segeln. Heute z.B. das schnelle Einlaufen in eine Schleuse samt richtigem Festmachen daselbst oder dass man als Segler immer viele Dinge gleichzeitig machen muss wie Segel richtig stellen, Kurs am Verklicker überprüfen, Schiffsverkehr beim Kreuzen im Auge haben, Tonnen aller Art rechtzeitig abzuschätzen und zu umfahren und manches mehr. Das war auch genug für heute.

In Absersiel hatten wir das Setzen und Bergen der Segel geübt, und das war gut so. Und gestern Abend hatte uns noch der Vorsitzende vom AWV, Klaus Meinken, besucht und zwei neue Stander vorbeigebracht. Nett von ihm. Dafür haben wir ihm verraten, wo er für seinen Sohn eine 125er kaufen kann im Raum Bremen. Manus manum lavat, wie schon die römischen Wassersportler einst zu sagen pflegten = eine Hand wäscht die andere.

Für morgen haben wir nun nach dem Check des Tidenkalenders und der Seekarten eine interessante Alternativlösung ausgedacht: Kurztörn über HW nach Wremen. Und das mittags. Zwei Stunden vor HW durch die Schleuse und dann gegenan motoren (der Wind wird weiter von N wehen), an der Containerkaje vorbei und dann „rechts abbiegen“ in den Wurster Arm und (hoffentlich!) noch den Priel nach Wremen überwinden, der genau dort beginnt und sehr „individuell“ von den Fischern bepricht ist (mit Lärchenzweigen!). Plan B träte vorher in Kraft, falls das gegenanfahren zu lästig würde oder zu viel Wind aufkäme, nämlich mit Wind und Wasser ein Stück zurücklaufen nach Großensiel. Auch ein guter Ausgangspunkt für einen nächsten Versuch Richtung Fettsiel. Hauptsache unterwegs…Segel setzen und los!  Der Weg ist das Ziel und die Häfen können sich ändern. Aus Spiekeroog kann bei unpassendem Wetter auch Dangast. Und falls es mit Wremen morgen passt, kann man am nächsten Tag, wieder über HW durch Mittelpriel und Kaiserbalje bis Hooksiel gelangen. Schaumermal…..

Es bleibt spannend…

 

 

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Kategorisiert in Logbuch

Von Kommodore

Segler seit 1965. Bevorzugt im Wattenmeer unterwegs. 30 Jahre Jugendwart mit Aufbau einer Zugvogel-Flotte und jährlich mehreren Touren von Fedderwardersiel bis zum Ijsselmeer. Seitdem auch als Ausbilder tätig, früher für Jugendliche, heute für Erwachsene. Sportbootführerscheine und Seefunkzeugnisse. Als Funkamateur natürlich auch mit Kurzwelle an Bord vom "Butt", beliebteste Betriebsart ist immer noch die Morsetelegrafie.

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