Abslippen 2022

Antifouling ist drauf - Butt ist fertig!

Am 9.4.22 ist es wieder so weit.

Abslippen. Der Kran wird kommen, wie alle Jahre wieder…. Auch Butt ist gut über den Winter gekommen mit allerlei  Verbesserungen. Klar, wir haben auch das UWS mit Antifouling gestrichen, dabei aber den Wasserpass um gut 5cm angehoben. Das hilft gegen den braunen Rand vom Hammewasser und gegen die Schlickreste beim Trockenfallen in Absersiel und anderswo. Mal sehen, ob wir es passend getroffen haben, denn wir haben uns dabei Mühe gegeben: Mit einem Kreuzlinienlaser haben wir den Wasserpass vermessen, Werner und ich!

Und dann hat der Butt neue Kabeldurchführungen vom Mast in die Kajüte bekommen: Funkantennenkabel und Stromkabel für Dampferlicht. Da leckte es fürchterlich durch bei Starkregen. Jetzt mit „Ochsenhals“ zum Durchstecken. Keine verlustreichen weil oxidationsempfindlichen Steckverbindungen mehr. Dann wurde die Jüteinrichtung (Mastlegevorrichtung) auf 4-Block-Talje mit Kugellagerblöcken aufgerüstet. Wenn die Kräfte im Alter schwinden, dann kann man das so ein wenig ausgleichen. Mehr Leine, weniger Last. Schaumermal…

Kabelsalat. Auch so ein Thema. Das betrifft vor allem die Verkabelung der Solarzelle samt Regler. Und die Kabel vom NMEA2000-Netzwerk. Alles ein wenig hübscher und übersichtlicher verlegt. Auch im Verteiler. Noch überlege ich, ob ich zum elektronischen Batterieumschalter auch noch einen elektronischen Shunt an die Batterien montiere. Dann könnte ich jederzeit sehen, welche Ströme raus- oder reinfließen.

Der alte, eingebaute Frischwassertank wurde wieder in Betrieb genommen nach Reinigung. Die inzwischen verwendeten Gummitanks haben sich nicht bewährt. Zu schnell leer, Luft kam ins System und musste immer wieder von Hand beseitigt werden. Der alte Dieseltank bleibt auch erst einmal. Vielleicht rüste ich auch da mit einem Kunststofftank nach – samt Umschalter. Aber noch ist das nicht nötig, nachdem er letztes Jahr mal gründlich gereinigt wurde – so weit das bei dem verklüfteten „Naturtank“ überhaupt möglich ist.

Eine neue Funkantenne will ich noch verlegen, ebenso ein neues Kabel. Mit Crimpsteckern. Das gefällt mir, seitdem ich es innen ausprobiert habe. Aber erst, wenn Butt im Wasser liegt. Dann komme ich besser an den Mast heran.

Das Wetter war sehr gemischt am Tage des Abslippens! Gut, dass ich in der Halle eingeteilt war und den wildesten Schauern somit entgehen konnte.

Butt kam dann auch zu Wasser, schwebte erst am Kran durch die Luft und landete soft im Hafenbecken. Der Diesel hatte etwas Probleme, aus dem Winterschlaf erweckt zu werden. Aber die vollen Batterien konnte ihn nach einer Weile doch überzeugen, sich in Gang zu setzen. War wohl etwas Luft ins System geraten. Vielleicht ist aber auch eine Glühkerze durchgebrannt. Da es sich in den folgenden, kühlen Tagen nicht änderte und der Motor nur mit Startpilot schnell zu starten war, habe ich jetzt doch mal – zur Sicherheit – einen Servicetechniker bestellt. Sicher ist sicher…

Jetzt, nach dem Arbeitsdienst, bin ich „platt“. Viel körperlicher Einsatz, der einem in Alter nicht gerade leichter fällt. Aber mit genug Leuten kann man erstaunliche Dinge bewegen. Und ich mag Gruppenarbeitsdienst sehr gerne. Da gibt es auch viel Klönschnack und Miteinander und immer eine kalorienreiches Frühstück!

Ab Richtung Kran!

Mit Kleinigkeiten geht es weiter in Richtung Saison: die dummerweise als Dirigier-Tau beim Kranen verwendete neue Fockschot wurde durch Dreck geschleift und erfuhr jetzt eine Säuberungskur in der heimischen Badewanne. Die Verdrahtung der Solarzelle wurde überprüft und verbessert, der Regler verlegt. Kampf dem Kabel-Chaos! Der alte Wassertank wurde nach gründlicher Reinigung neu in Betrieb genommen und getestet. Der Kugelhahn im Küchenfach, der einst zum Ablauf der Gasflasche diente, störte bei der Proviantierung und wird entfernt. Gas haben wir ja nicht mehr an Bord. Die undichten Decksdurchlässe der Kabel vom Mast hatten bei Starkregen auch die Seitenfächer der Kajüte gefeuchtet; über den Winter hat sich dort Schimmel entwickelt. Alles beseitigt und die Kajüte riecht stark nach Essig. Lecks sind (hoffentlich) abgedichtet; der erste Starkregen wird’s zeigen. Alle Kabel gehen jetzt durch einen „Schwanenhals“ statt durch die üblichen Decksdurchbrüche. Jetzt muss noch der Mast optimiert werden mit neuer UKW-Antenne samt neuem Kabel und Steckern. Ein Fall für Werner und mich – noch vor Ostern….

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Kategorisiert in Logbuch

Von Kommodore

Segler seit 1965. Bevorzugt im Wattenmeer unterwegs. 30 Jahre Jugendwart mit Aufbau einer Zugvogel-Flotte und jährlich mehreren Touren von Fedderwardersiel bis zum Ijsselmeer. Seitdem auch als Ausbilder tätig, früher für Jugendliche, heute für Erwachsene. Sportbootführerscheine und Seefunkzeugnisse. Als Funkamateur natürlich auch mit Kurzwelle an Bord vom "Butt", beliebteste Betriebsart ist immer noch die Morsetelegrafie.

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