Sneek statt Schlei: Otterndorf wird nicht fertig!

Alles ist schon geplant, alle Seekarten besorgt und Törn- und Hafenbücher für die Schlei. Dort wollten wir hin – bis gestern. Denn es hieß, nach drei Jahren Bauzeit sollte die neue Schleuse in Otterndorf am Ende des Hadelner Kanals im April ihren Betrieb aufnehmen. Rechtzeitig für unsere Tour im Juni. Das hat sich erledigt. Vor Ende Juni keine Schleuseneröffnung in Otterndorf!

Damit bleiben drei Varianten:

  1. Wir fahren ganz außenrum – im tiefen Wasser die Weser raus und die Elbe wieder rein, ohne Schnippeln der Nordergründe.
  2. Wir fahren den Elbe-Weser-Wattenweg, selten befahren, aber eine schöne Tour.
  3. Wir fahren ganz woanders hin und bewahren uns die Schlei für 2023.

Nach kurzer Diskussion haben wir uns für 3. entschieden. Und zwar aus mehreren Gründen. Variante 1 scheidet für uns aus. Zu wetterabhängig, zu ruppig, zu lang und zu wenig stressfrei. Bei Schlechtwetterlage kostet uns das ggf. eine Woche des Urlaubs mit Warten in Bremerhaven. Variante 2 wäre für mich denkbar, für Dorit weniger. Man muss auch dort aufs Wetter achten und gerade der letzte Törn in die Elbe hinein ist nicht ganz ohne. Nicht unbedingt immer was für Menschen, die es lieber ruhiger mögen. Mein Vorschlag, es über den Damm abzukürzen (wie von Ortskundigen dargestellt) fand schon gar keinen Beifall. Noch mehr Risiko. Also wurde es Variante 3.

Kein Problem, denn nun fahren wir nach Holland, Friese Meren bis zum Ijsselmeer. Da wollten wir letztes Jahr schon hin, kamen aber wegen Corona nur bis Emden. Dann wollten die Holländer drei Tage lang PCR-Tests sehen und wir fuhren weiter nach Greetsiel.

Jetzt fahren wir gern noch mal durch Hunte, Küstenkanal (durch den weniger gern), Elisabethfehnkanal (sehr gern!) und Leda zur Ems. Schöne Tour, auch bei Schlechtwetter. Dann die Ems runter und über den Dollard nach Delfzijl und über den Eemskanal nach Groningen. Dann Stande-Mast-Route über Reitdiep ins Lauwersmeer und dann über Leeuwarden zu den Friese Meren. Da ist immer was los, gute Segelmöglichkeiten, tolle Liegeplätze. Zurück? Wird man sehen. Ob Watt oder vielleicht Ems-Jade-Kanal bis Wilhelmshaven und dann nur den Rest übers Watt. Schaumermal… Neue Literatur, neue Karten usw….

Aber auch eine andere Vorfreude – auf „Patat speciaal“, „Jonge Hering“, „Jonge Genever“ und „Frikandel“ und derlei mehr holländische Kostbarkeiten….

Kleine friet speciaal

So könnten wir fahren

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Kategorisiert in Logbuch

Von Kommodore

Segler seit 1965. Bevorzugt im Wattenmeer unterwegs. 30 Jahre Jugendwart mit Aufbau einer Zugvogel-Flotte und jährlich mehreren Touren von Fedderwardersiel bis zum Ijsselmeer. Seitdem auch als Ausbilder tätig, früher für Jugendliche, heute für Erwachsene. Sportbootführerscheine und Seefunkzeugnisse. Als Funkamateur natürlich auch mit Kurzwelle an Bord vom "Butt", beliebteste Betriebsart ist immer noch die Morsetelegrafie.

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