„All Morgen ist ganz frisch und neu….“ beginnt ein alter Choral. Frisch war es aber auch schon in der Nacht, die wir im Grohner Yachthafen verbrachten – meist im Regen. So frisch, dass Werner neben Schlafsack und Zusatzdecke sich mitten in der Nacht auch noch genötigt sah, ein warme Jacke anzuziehen.

Den Mast hatten wir ja am Abend noch wintermäßig präpariert, sodass wir morgens dann schnell starten konnten. Was wir nicht bedacht hatten war die nächtliche Sturmflut, die den Pegel der Lesum sehr früh sehr hoch hatte steigen lassen. Damit schmolz unser Abstand unter den Brücken langsam aber sicher dahin. Um 0900h sollte HW sein, aber ich startete schon gegen 0700h, als ich sah, wie hoch das Wasser schon gestiegen war. Sicherheitshalber nahmen wir den Mast auch aus der höheren hinteren Masthalterung und legten ihn flach aufs Kajütdach. Das brachte noch mal 30cm weniger „Höhe über alles“, insgesamt so bei gut 2m also. Aber noch strömte es, während langsam die Sonne aufging. Tolle Stimmung auf der Lesum! Werner kochte Tee und ich sorgte mich um die Brückenhöhe. Da die Ritterhuder Schleuse erst den Regelbetrieb um 0900h aufnimmt, habe ich den Schleusenmeister schon mal angefragt, ob es ausnahmsweise nicht auch etwas früher ginge – wegen des Sturmhochwassers. Und es ging. Tor war offen, Licht war grün, als wir vor der Schleuse ankamen. Alle Brücken hatten wir mit 20-50cm „Luft“ nach oben passieren können, was anfangs schon etwas aufregend unter der ersten, der Burger Brücke, war!

So lagen wir dann um 0830h bereits wieder fest am Liegeplatz und räumten aus. Brötchen unterwegs geholt und dann bei uns zuhause erst mal richtig gefrühstückt, ehe es unter die Dusche ging…
Insgesamt eine interessante Herbsttour mit zwei sonnigen und einem stürmisch-regnerischen Tag, besser gesagt, einem halben. Aber das hat gereicht, um noch mal für ordentlich Feuchte und Seegang zu sorgen.
Jetzt stehen noch zwei Moortouren nach Neu-Helgoland, bzw. Melchers Hütte an. Und dann kommt der Kran…
