Um 0800h kommt der Schleuser. Wir sind angemeldet. Er wird uns die folgenden vierzehn Kilometer durch den ganzen Elisabethfehnkanal begleiten. Früher mit dem Rad, heute mit dem Auto. Alle Nase lang eine Brücke oder eine Schleuse. Ab 1200h schleust er dann die andere Richtung zurück, also von der Leda in Richtung Küstenkanal. Natürlich nicht uns, denn wir wollen ja zur Ems.
Um halb sieben scheint die Sonne ins Boot! Ich mache mich gleich auf den Weg zum Kiosk, hole Brötchen und bin begeistert, als ich beim „Baumarkt“ an der Klappbrücke einen Köderautomaten für Angler entdecke! Habe ich sonst noch nie so gesehen. Mit vier Sorten Würmern und zwei Sorten Maden! Echt „Made in Germany“, genauer noch „Made am E-fehn-Kanal!“ Es schließt sich ein sonniges Frühstück mit Rundstücken an. Die Bauarbeiter der Schute, an der wir festgemacht haben, sind noch nicht eingetroffen. Sie baggern den Kanal aus. War auch mal nötig, denn hier ist auch eine Werft, die große Motorboote baut und ausliefert übers Wasser. Vor Jahren bin ich mal mit unserem Waarschip 725 und 1,25m Tiefgang hier durchgefahren. Freigegeben sind 0,90m „Tauchtiefe“.
Hat aber geklappt, nur bei der letzten Schleuse Osterhausen, wo es in den Tidenbereich geht, musste ich auf HW warten. Sonst hätten wir auf dem Drempel aufgesetzt. (Wisst Ihr noch: die drei „D“s?! Düker, Drempel, Döpper. Das lernen meine Kandidaten im Sportbootführerscheinkurs immer! Wenn Ihr’s nicht (mehr) wisst, dann hilft Google weiter…
So, jetzt warten wir auf den Schleuser. Nicht alle Schleuser sind böse Menschen. Aber das wissen die Wassersportler ja schon länger. Manche sind sogar richtig nett, wie hier Stephan vom E-fehn-Kanal! Später also mehr, wie’s uns mit ihm erging. Anschließend habe wir Liegezeit hinter Osterhausen, bis die Leda HW hat. Wir fahren dann in den Abend hinein, Leer entgegen. Knackpunkt ist die Hubbrücke von Potshausen, müsste aber zeitlich klappen….

Wir sind durch! Die Kanalschleuserei hat wunderbar geklappt und ist wirklich empfehlenswert für alle, die das noch nicht gemacht haben. Zumal bei so schönem Wetter. Jetzt liegen wir seit halb zwölf hinter der letzten Schleuse im Dreyschlot, wo schon die Tide regiert, allerdings nur mit 1m Tidenhub (in Bremen sind es 4m und in der Bretagne bis zu 17m! Um 18 Uhr ist erst Hochwasser und danach können wir erst los. Gut, dass die letzte Brücke in Potshausen noch bis 2000h aufklappt. Wir werden uns rechtzeitig anmelden. Mit uns gingen zwei weitere Boote durch den Kanal, beides Einheimische. Zurück, um 1200h, wollte heute keiner. Früher Feierabend für die beiden Schleuser….

Jetzt ist ausgiebig Zeit für tausend Dinge: von kleinen Basteleien über Mittagessenkochen bis Webseite schreiben und einen Mittagsschlaf halten. Gestern habe ich den alten Fehler gemacht und ein paar Filme hochgeladen. Schwupps war die Datenkarte leer. Heute habe ich noch mal nachgerüstet, lasse aber die Filme vorerst auf dem Notebook, bis ich irgendwo an ein freies WLAN komme, vermutlich erst in Holland.
So, es folgen noch ein paar Fotos und spät am Abend dann der Bericht von der zweiten Hälfte der Tour heute: tideabwärts Richtung Leer….
Logbuch, zweiter Teil vom zweiten Tag.
Wir haben im Sonnenschein und an einem wundervollen Plätzchen (sowas finden die Wohnmobilfahrer nie!) den Nachmittag verbracht. Ich habe fotografiert, die Angel rausgeholt und mit dem bewährten Köder „Frühstücksfleisch“ versehen und ins Wasser gehängt. Hat leider nichts gebracht, außer, dass die Tauglichkeit der Angel bestätigt wurde – technisch gesehen.

Wir haben Tee getrunken, einen Spaziergang gemacht, immer vom Kuckuck begleitet, ich habe einen Bisam beobachtet und Dorit sah einen Seeadler fliegen.
Um sechse /1800h rief ich dann die nette Brückenwärterin von Potshausen an und kündigte unser Kommen an. Bei Stauwasser liefen wir dann in die

Leda und die Brücke öffnete zum perfekten Zeitpunkt, ich brauchte nicht mal Gas wegzunehmen. So muss das laufen! Und so lief es auch durch den ganzen Elisabethfehnkanal. Wir können es nur wärmstens empfehlen, hier mal durchzufahren!

Rund zwei Stunden waren wir noch unterwegs, uns kam eine holl. Yacht mit AIS entgegen. In den engen Kurven mit viel Strom hätten das krachen können, wenn wir uns nicht vorher gegenseitig über AIS gesehen hätten! Und Horst hat unser AIS-Signal auch wieder entdeckt auf der Leda, wenn auch schwankend. Das wird morgen dann stabiler werden, wenn wir – wie geplant – in Jemgum den Mast stellen werden. Außerdem wollen wir uns dort das neue Vereinsheim mit Gaststätte einmal näher besehen. Letztes Jahr war es noch nicht ganz fertig, sah aber verheißungsvoll aus. Jemgum, dann Ditzum, dann der Sprung nach Delfzijl über den Dollard. So die Planung…
Ansonsten habe ich heute Kleinkram erledigt, z.B. den ausgewehten Wimpel der DGzRS durch einen neuen Spenderwimpel ersetzt. Und auch sonst hier und da aufgeräumt und Kabel gesucht und gefunden. Und auch noch das MFD (Multifunktionsdisplay, früher Plotter genannt) ins WLAN mit eingebunden. Jetzt kann es sich seine Software selbst erneuern, wenn es mal wieder ein Update gibt. Nur die beiden Fläschchen mit Mundspülung liegen immer noch auf dem Funkgerät, was Dorit so gar nicht verstehen kann. Aber auch ihre Zeit wird kommen…. wie das Leben so spült….
So, genug für heute, es war ein schöner Tag mit Wetter vom Feinsten. Morgen soll es sogar noch etwas wärmer werden. Schaumermal… hier noch ein paar Bilder, dann eine letzte Pfeife und dann baue ich die Koje…. Bis morgen!
Seit 18:48 Uhr wieder AIS!
Moin Holger und Dorit! Ich werde Euch am Rechner begleiten! LG
Das freut mich, Horst! Wir liegen am Ausgang des Efehnkanals hinter der letzten Schleuse Osterhausen im Tidengebiet (nur 1m Hub) und warten bis 18 Uhr auf das HW. Dann mit ablaufendem Wasser Richtung Leer….Spätestens da gibt es dann auch wieder ein ordentliches AIS-Signal!