Alte Eisenbahnbrücken, die „beweglich“ sind für Schifffahrt, leiden am selben Grundstoff: viel Eisen! Und das dehnt sich und zieht sich zusammen, je nach Wetterlage. Und irgendwann passt es dann nicht mehr: die Brücke geht entweder nicht auf oder nicht wieder zu. Beides hat Folgen. Und im Zweifel lässt der Betreiber, die Deutsche Bahn, dann die Brücken lieber zu. Denn Züge sind wichtiger als Segelboote. Verständlich.

Weniger verständlich ist, dass uralte Eisenbrücken der Bahn noch immer nicht durch Neubauten ersetzt wurden! Das ist in der Schlei nicht anders als auf der Hunte vor Oldenburg. In diesem Frühsommer „haken“ beide! Und wenn es ein warmer Sommer wird, dann ahnt man, was kommen könnte!
So haben wir unsere Tour ja – wegen der verspäteten Fertigstellung der neuen Schleuse Otterndorf – ja nun Richtung Ijsselmeer umgedreht. Und jetzt hakt die Brücke in Oldenburg. Ich hab aber flott gerechnet mit Tidenhub und Durchfahrtshöhen und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass wir es mit gelegtem Mast gut schaffen können. Im Zweifel hätten wir immer noch nach Wilhelmshaven segeln und dort den Ems-Jade-Kanal wählen können. Den nehmen wir – bei Schlechtwetterlage – dann lieber für die Rückfahrt (statt übers Watt).
Segler müssen eben immer maximal flexibel sein…