Ans Werk, Kameraden! Um es gleich vorwegzunehmen: Die Reinigungsphase dauerte deutlich länger als geplant.
Das lag auch daran, dass der ganze Kreuzer erst einmal richtig eingeweicht werden musste. Das ging nicht ohne Einsatz von Chemie ab- verständlicherweise. Aber passend dosiert und kontrolliert. Und in mühseliger Handarbeit in den Ecken und an den Rohren. Dann kam der kleine Kärcher zum Einsatz – mit sichtbarem Erfolg! Wir begannen ganz oben und endeten unten – wie sich das gehört. Und „ganz oben“, im oberen Fahrstand, da war es auch am nötigsten! Nachdem wir die glitschigen, aus feinstem Teakholz seinerzeit produzierten und ewig haltbaren Grätings über den Bilgen des oberen Fahrstandes (gibt es wirklich!) entfernt hatten, zeigte sich das ganze Elend des Nichtkümmerns über Monate und Jahre: Abflüsse satt verstopft, Bilgen mit „Humus“ aus alten Blattwerk usw. angefüllt bis zum oberen Rand. Vor dem Kärcher musste hier die Schippe walten, und zwar intensiv. Dann wurden die Ablaufkanäle nach unten wieder frei gekärchert. Gleichzeitig wurde mit dem Kärcher ein Dauerregen simuliert, um ein Stockwerk tiefer dem Kriechwasser auf die Spur zu kommen.
Es brauchte drei Anläufe mit entsprechenden Enttäuschungen, ehe das Leck gefunden und abgedichtet werden konnte. Dazu mussten zahllose nicht mehr benötigte Kabel abgeschnitten werden (klingt leichter, als es ist!), oft mittels Kraftgeräten, weil die Seitenschneider versagten. Dann kam reichlich Sikaflex zum Einsatz (den Wassersportlern hinreichend bekannt, weil es auch unter Wasser aushärtet) und brachte den finalen Erfolg.
Schiff sauber und trocken!
Ein grundlegender Erfolg. Gestärkt durch Thorstens leckere belegte Brötchen ging es dann weiter voran:
Lacksanierung
Eines der wichtigen Stichworte. Mit Schraubenziehern, Spachteln und Hammer wurden die losen Stellen bearbeitet. Danach der Mörder-Kärcher mit 300 bar und dann wurde ausgeschliffen. Von Thomas. Der richtete zwei Exzenterschleifer hin, die dem Job nicht gewachsen waren. Erst eine Lackfräse, auch unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fallend, brachte durchschleifenden Erfolg! Und das „ZF“ = ziemlich flott!
So konnte ich noch am selben Tag mit dem 2K-Primer die offen gelegten „Wunden“ balsamieren und für den folgenden Lackauftrag vorbereiten und versiegeln. Der steht noch an…. Es bewahrheitete sich die alte Lackierer-Weisheit: „Streichst du erst Primer übers Deck, ist alles Stöhnen plötzlich weg…..“

Man sieht, es geht voran!