Welche Seekarten braucht man eigentlich:

Papier und / oder Plotter?
Als ich mit der Segelei begann, stellte sich diese Frage nicht: Es gab nur die Papierkarten! Und nicht mal die praktisch-kleinen Sportbootkartensätze, sondern nur die riesigen Karten, die man eigentlich nicht falten durfte. Aber im Watt ist das so eine Sache: Die Pricken sind nur so ungefähr eingetragen, nie genau. Und die Priele ändern sich mit jeder Sturmflut. Heute nutze ich beide Medien: Die Papierkarte zur Planung – wegen der besseren Übersicht – und ich fahre dann nach Plotter. Da sieht man auch seinen Speed und Kurs und weiß immer, wo man ist. Im Nebel eine tolle Sache! Aber ich würde mich nie nur auf die Funktion des Plotters verlassen! Er kann ausfallen. Und was dann? Im Notfall fahre ich nach Echolot – ganz wie früher. Das geht auch im Nebel. Hauptsache, aus dem Fahrwasser raus und ins Flache. Dort Anker werfen, bis der Nebel sich lichtet. Und noch etwas: Weder Plotterkarte noch Papierkarte zeigen in Wattengewässern die exakten Priele und Pricken!
Erst das Miteinander von Papierkarte, Plotter, Erfahrung und Beobachtung sorgt für den richtigen Kurs!
Ach so, auch das sollte nicht vergessen werden:
Eine gute Seekarte ist immer nur eine aktuelle Seekarte! Papierkarten sollten nicht älter als drei Jahre sein, Plottersoftware sollte man viel öfter updaten! In der Nordsee ist es wichtiger als in der Ostsee – wegen der ständigen Veränderungen.