Dralle Deerns Logbuch

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Elektrik Teil III

Lampen und MFD

Heute waren Dorit und ich bei SVB. Alle Wassersportler kennen SVB. Es ist ein großer Laden in Bremen und im Internet, wo man alles für den Wassersport kaufen kann. Ich kenne SVB noch als kleine Klitsche in der Bremer Neustadt. Da stolperte man über Kabelrollen und Ankerketten, wenn man den kleinen Laden betrat und es roch so schön maritim dort. Freilich dauerte es nicht lange und man expandierte. Und expandierte weiter und immer weiter. Jetzt ist das Ladengeschäft vermutlich nur noch ein Nebengeschäft und das meiste läuft über den Internet-Shop.
Wir haben dicke schwarzen Fender gekauft in Kugelform. Besser bei den Seitenschwertern und in Schleusen. Und zum Boot passenden Festmacher. Und vor allem zwei Wandlampen für die Kajüte. Für Bordstrom 12 Volt. Bisher waren da nur welche für 230 Volt. Beim Ankern oder Trockenfallen bleibt es da abends dunkel oder man beschränkt sich auf die Petroleumfunzel. Zum Lesen nicht immer optimal. Oder wenn man nachts mal raus muss.
Also stelle ich um auf 12 Volt. Die Kabel können weiter verwendet werden, eine Ader bleibt dann ungenutzt, aber wenigstens muss man nicht quer durchs Boot Kabel verlegen, was oft eine blöde Aufgabe ist, man viel bohren oder die halbe Einrichtung zerlegen muss. Das blieb mir heute erspart.
Aber ans Leuchten habe ich die beiden auf LED umgerüsteten Wandlampen bisher noch nicht gebracht. Gefühlt fünfzig Kabel habe ich probiert, mit null Erfolg. Dann bemerkte ich, dass die Lampen Schalter haben und habe den ganzen Zirkus noch mal mit der anderen Schalterstellung durchlaufen lassen. Auch ohne Erfolg. Dann hatte ich erst mal keine Lust mehr. Da muss ich jetzt mit System ran. Und das "System" kommt morgenmit der Post: ein Kabelsuchgerät. Feine Sache und ziemlich preiswert. Ein kleiner Sender wird an die eine Seite geklemmt und der moduliert einen Ton. Und mit dem Empfänger testet man dann alle Kabel, die infrage kommen könnten, bis man das findet, wo dieses Signal am lautesten erschallt. Das ist dann das richtige Kabel.
Um doch noch ein Erfolgserlebnis zu bekommen, habe ich mich dann um die navigatorische Elektronik gekümmert. Der Plotter (MFD = MultiFunktionsDisplay) war ja schon auf der Kompasssäule montiert, die Kabel warteten aber noch in der Bilge auf Endverlegung. Und die ging ausnahmsweise mal schneller als erwartet. Es fanden sich überall an den richtigen Stellen Durchführungsmöglichkeiten. Und die Länge der Kabel reichte auch, was eher selten zutrifft. Dann noch das Koaxialkabel zur Antenne verlegen. Da hatte ich eine wasserdichte Durchführung besorgt und montiert und das klappte ebenfalls gleich gut. Sogar das Koaxkabel konnte ich mittels Bootshaken und Zufall schnell aus der hinteren Ecke der Backskiste packen und passend verlegen. Auch das Kabel reichte - allerdings eher gerade so. Und schon hörte ich Käptn Dietzel auf DP07, den freundlichen deutschen Küstenfunkstellen in privatwirtschaftlicher Regie. Allerdings hörte er mich nicht in der "großen Runde von Borkum bis Bornholm" und mein digitaler Funkcheck mit Bremen Rescue blieb auch unbeantwortet. Aber das wundert mich nicht. Warum?
Erstens ist die Antenne nicht auf dem Masttopp wie sonst bei Segelbooten, sondern nur an die Baum-/Maststütze am Heck montiert. Keine gute "Augeshöhe". Und da sich UKW-Funkwellen "quasioptisch" ausbreiten ist immer der im Nachteil, der tiefer steht, bzw. sendet.
Zweitens liegt das Schiff genau in der Ecke der großen Bootshalle. Es ist also in Richtung auf die Empfangsantennen in Blumenthal (DGzRS) sowie DP07 (Brake) komplett durch die Stahlbetonbauweise der Halle abgeschirmt. Das ging beim "Butt" schon nur gerade eben so, aber da saß die Antenne oben auf dem Mast und der Liegeplatz war fast an der Halle vorbei, also viel bessere Voraussetzungen. Morgen messe ich trotzdem mal die Stehwelle der Antenne, nur zur Beruhigung.
Und das AIS geht auch sendeseitig wieder richtig gut, weil es ja auch auf die UKW-Antenne angewiesen ist. Die gängigen AIS-Apps finden das Schiff nun wieder- als einziges im Teufelsmoor (man muss auch mal ein Alleinstellungsmerkmal haben, oder?)! Freilich sendet die Dralle Deern immer noch als Butt! Zum Glück ist die MMSI gleich geblieben, sonst hätte ich den Transponder einschicken oder zu SVB bringen müssen zwecks Umprogrammierung. So muss ich nur den Schiffsnamen ändern und die Schiffsbeschreibung. Und die Fotos. Dazu gedarf es aber wieder eines Notebooks und einer dafür gemachten Software des Herstellers. Die habe ich mir eben noch mal runtergeladen. Es gab zwar auf einer CD damals auch einen Treiber mit im Transponderpaket, aber die finde ich nicht wieder. Hoffen wir, dass Windows automatisch einen passenden Treiber installiert und ich mich mit dem Transponder über USB verbinden kann. Morgen weiß ich mehr.
Und dann muss ich noch mal einem anderen Rätsel auf die Spur kommen in Sachen Lichtmaschine vom Diesel:
Ich habe mich bei der Neuverkabelung der Batterien und des Hauptschalters samt elektron. Relais gewundert, dass da zwei schwarze Kabel (!) übrig waren, die aus dem Maschinenraum mit dem dicken Anlasserkabel zu den Batterien kamen. Der Motor sprang zwar auch ohne diese Kabel an, aber er ludt die Akkus nicht auf. Die Spannung stieg nicht an, wie das nötig ist. Da fiel mir ein, dass die LiMa ja auch fremderregt werden muss, meine ich. Da ist ein Anschluss mit Bezeichnubg "D+". Und ich meine mich zu erinnern, dass der Voreigner den mit an den "Knochen" (Hauptschalter) und damit an "Plus" angeschlossen hatte. Also schwarzes Kabel ran an "Plus" der Batterie. Kam mir schon etwas komisch vor, aber funktionierte! Sofort stieg die Spannung auf 13,6 V an. Die Batterien wurden also geladen. Aber beim Butt ging die Spanung immer noch höher, bis 14,4V! Und da habe ich einfach mal auch noch das zweite Kabel mit an "Plus" gehalten - und siehe da: die Spannung stieg weiter und ergab eine formidable Ladespannung.
Morgen kommt also der Leitungssucher und es kommt auch noch ein automatisches Ladegerät. Das muss ich dann auch noch anklemmen. Immer, wenn der Landstrom gesteckt wird, geht dann automatisch auch das Ladegerät in Betrieb. Und das elektron. Relais sorgt dafür, dass erst die Starterbatterie und danach auch die Verbraucherbatterie ordentlich geladen werden. Mit Kennlinie... also mit Stromstärken, die auf den jeweiligen Zustand der Batterie Rücksicht nehmen und somit der Batterie nicht nur eine höhere Kapazität, sondern auch eine längere Lebensdauer bescheren. Kann man auch im Winter dranlassen, dann schaltet das Gerät auf "Erhaltungsladung" und beim Slippen im Frühjahr sind beide Batterien ordentlich voll und gesund.
Also, schaumermal. Es bleib noch genug zu tun. Und die Solarzelle liegt da auch noch rum und will installiert werden....