Dralle Deerns Logbuch

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Die Überführung

Am Montag, den 26. Juni ist es endlich soweit: Vertrag geschlossen, Zahlung geleistet, Boot zu Wasser gebracht und Trailer bereits zum ESV verlegt - all das ist in den Tagen davor bereits geschehen.
Und nun lauern einige darauf, dass es endlich losgeht, am meisten wohl ich selbst, nun nicht nur Skipper, sondern auch wieder "Eigner". Ist ja mein Traumschiff. Und beim "Butt", Dorits Traumschiff, ist sie "Eignerin" gewesen. Den Titel hat sie jetzt huldvoll an mich abgegeben. Vielen Dank dafür.

Und an dieser Stelle findet sich am Abend des 26.6. dann der erste Logbucheintrag von besagter Überführungsfahrt! Schaumermal...

Log Überführungsfahrt 26.6.23

Nur zur vollen Stunde darf man den langen Hafenkanal nach Osterholz-Scharmbeck vom Hafen in Richtung Hamme befahren und jeweils zur halben Stunde von der Hamme Richtung Hafen. Der Kanal ist so schmal, dass sich zwei mittlere bis größere Schiffe sich dort nicht begegnen können.
Also starteten wir um Punkt 1500h am 26.6.23 mit der Überführungsfahrt. Der Diesel sprang auf den ersten Schlag an und das Ablegemanöver war sogar vorbildlich - wenn man nicht bedenkt, dass Mitfahrer Werner noch nicht ganz mit den Leinen fertig war und den Sprung an Deck verpasste. Also noch mal den Vorwärtsgang im Leerlauf rein und langsam wieder an den Steg getuckert, bis Werner springen konnte. Und das kann er!
Dann in den Kanal und sofort fiel mir auf, wie völlig anders sich dieses Schiff fährt als alle anderen zuvor! Es liegt wie ein Brett im Wasser und es braucht bisweilen körperliche Kraft, um die massive Pinne zu bedienen. So ähnlich muss es bei den Torfkähnen mit ihren langen, flachen Rudern gewesen sein damals.
Aber der Diesel summt kräftig, aber nicht zu laut und schiebt die Dralle Deern kräftig nach vorn. Im Hafenkanal ist allerdings bei 3kn Schluss. Zu schmal und zu flach. Auf der Hamme haben wir dann mal alle Drehzahlbereiche getestet und waren sehr zufrieden.
Martina und ihr Mann begleiteten uns auf einem kleinen Jollenkreuzer und filmten uns. Der Film ist links zu sehen - mit kleineren Gimmicks von mir ergänzt.
Ihre Mitfahrt endete freilich an der Scharmbeckstoteler Brücke, weil sie ja den Mast stehen hatten. Sie segelten bei dem frischen Wind zurück. Und der frischte immer weiter auf. So frisch und von der Seite, dass ich mir schon Sorgen um das anstehende Anlegemanöver machte. Denn auch Liegeplatz Nr. 1 ist nicht der breiteste. Müsste zwar passen, aber auch nur, wenn man genau trifft! Aber es gelang! Die Mannschaft war an Deck mit Leinen, Fendern und langen Piekhaken verteilt und managte das gut. Zumal auch noch einige Vereinsmitglieder sich beteiligten. Diese "Jury" luden wir dann gleich an Bord ein, damit sie sich selbst einen Überblick über das neue Boot im Verein bei einem Kaltgetränk machen konnten. Sie schienen sehr zufrieden. Genau wie wir.
Und auch Marianne, die mit ihrem leider verstorbenen Adolf diese "Dralle Deern" 32 Jahre gesegelt hatte, war mit dabei und genoss diese schöne Fahrt durchs Teufelsmoor. Sie weiß, ihre Deern ist nun in guten Händen und das erleichterte ihr den Abschied deutlich. Ringsum also ein "Happy End". Wie schön...

Angekommen! Die "Jury" nimmt Augenschein...